Du möchtest deinem bisherigen Job den Rücken kehren und als Freelancer auf dem Markt überzeugen? Du bist dir noch unsicher und weißt nicht, welche Schritte nun auf dich warten? Ich zeige dir, welche zehn wichtigen Schritte du beachten solltest, ehe du als erfolgreicher Freelancer dein Geld verdienst.

Sie zehn Schritte im Überblick:

1. Die eigene Entscheidung hinterfragen

Wenn du als Freelancer arbeiten möchtest, solltest du dir sicher sein, dass du dies wirklich wünscht. Prüfe in jedem Fall genau deine Motivation, denn von dieser hängt dein langfristiger und dauerhafter Erfolg ab. Wäge die Vor- und Nachteile der neuen Position und der neuen Verantwortung immer umfassend ab und beschäftige dich auch mit den potenziellen Problemen, die dich als Freelancer erwarten. Am Ende des Tages solltest du von deinem Vorhaben überzeugt sein. Wenn du von vornherein unsicher oder zaghaft bist, wird es schwer, effizient zu arbeiten und sich zu verkaufen. Denn in der Selbstständigkeit ist man meistens Einzelkämpfer, darüber solltest du dir von vornherein bewusst sein.

2. Finde und definiere deine Schwerpunkte

Unternehmen benötigen keine Generalisten. Diese sind meist im Unternehmen in ausreichender Zahl vorhanden. Spezialisten sind auf dem Markt gefragt. Definiere also für dich genau, welche Schwerpunkte du in Zukunft bearbeiten möchtest und überlege dir, wie du Kunden mit deinem Wissen und deinen Fähigkeiten überzeugst. Suche nach vorhandenen Marktlücken und sorge durch Zertifikate, Projektreferenzen oder ähnliche Qualifikationen für einen Nachweis deines Könnens.

3. Definiere deine Erwartungen

Mit dem Sprung in die Selbstständigkeit sind selbstverständlich auch Erwartungen verbunden. Du solltest für dich deine Ziele und deine Erwartungen definieren. Diese geben dem Arbeitsalltag Struktur und helfen dir von Anfang an dich als Freelancer/in die richtige Richtung zu entwickeln.

4. Der Freelancer und das liebe Geld

In der Regel rechnen Freelancer nach Tagessätzen ab. Diesen solltest du bereits im Vorfeld grundsätzlich bestimmen und mit jedem Kunden vor dem Antritt des Projekts verhandeln. Denke aber daran, dass du nicht nur die Steuer berücksichtigen musst, sondern unter anderem auch Sozialabgaben, die Altersvorsorge und Rücklagen für Urlaube und Krankheiten. So findest du schnell einen Mindesttagessatz, welchen du nicht unterschreiten darfst und sollst. Nach oben hin sind bei Verhandlungen natürlich alle Möglichkeiten offen.

5. Networking frühzeitig beginnen

Nur über gute, stabile und zuverlässige Netzwerke kannst du sichergehen, dass du ausreichend Aufträge und Auftraggeber erreichen wirst. Baue dir also bereits im Vorfeld die wichtigen Netzwerke auf. Das gilt sowohl für persönliche Netzwerke als auch für Karrierenetzwerke wie Xing oder Linkedin. Auch Vermittlungsplattformen können für die erste Zeit eine enorme Hilfe darstellen und dir die Suche nach Auftraggebern deutlich vereinfachen.

6. Plane in aller Ruhe den beruflichen Umstieg

Der Sprung in die Selbstständigkeit ist nicht zu unterschätzen. Du solltest alle Vorbereitungen abgeschlossen haben, ehe du deine Kündigung planst. Zudem solltest du über ausreichend Ersparnisse verfügen und ein Projekt in Aussicht haben, damit der Absprung sicher gelingt. Ggf. kannst du zusätzlich einen Gründungszuschuss beantragen. Unter welchen Umständen du einen Zuschuss bekommen kannst erfährst du hier.

7. Melde deine Tätigkeit beim Finanzamt an

Der erste echte Schritt als Freelancer ist die Meldung beim Finanzamt. Dabei wird unter anderem geprüft und festgelegt, ob du als Freiberufler oder als Freelancer eingestuft wirst. Dies hat unter anderem Auswirkungen auf deine finanziellen Verpflichtungen.

8. Konten und Versicherungen einrichten

Als Freelancer benötigt du eine passende Kontoverbindung als Geschäftskonto und die entsprechenden Versicherungen. Denke vor allem an die Kranken- und Pflegeversicherung sowie an die Rentenversicherungen. Weitere Versicherungen hängen von deinen persönlichen Wünschen ab. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist in jedem Falle ratsam. Mehr Informationen findest du hier.

9. Ein eigenes Zeitmanagement optimieren

Zeitmanagement ist für Freelancer von entscheidender Bedeutung. Du arbeitest nicht nur für deine Kunden, sondern musst auch Zeit für die Buchhaltung und die Kundenakquise einplanen. Hier hilft vor allem die Erfahrung, um das perfekte Zeitmanagement zu entwickeln. Ferner ist es wichtig, nicht zu viele Projekte parallel zu fahren, sondern fokussiert zu bleiben. Das bedeutet, eine realistische Einschätzung deiner persönlichen Ressourcen und deines Leistungsvermögens. Wenn du an mehrere Projekte parallel arbeitest, ist es sehr wichtig, deine Deadlines auf dem Schirm zu behalten. Nutze eine ToDo-Liste mit konkreten Terminen und vermerke die Abhängigkeiten. Nutze einen Terminkalender. Arbeite gezielt an deinen ToDos. Zu einer guten Organisation gehört auch, dass du Networking betreibst und mindestens drei Monate vor Projektende in die Projektakquise einsteigst.

10. Weiterbildung als wichtiges Kernelement

Stillstand ist schwierig. Wenn du dich nicht weiterbildest, wirst du am Markt über kurz oder lang obsolet. Besonders als Freelancer ist eine beständige Weiterentwicklung wichtig, um bei den Kunden zu überzeugen. Was früher der Produktionsbetrieb war, ist heute dein persönliches Knowledge Management.

Fazit:

Neben dem Finden einer Nische und dem Experte sein auf einem bestimmten Feld, sind Motivation und ein positives Mindset unglaublich wichtig für den langfristigen Erfolg. Du wirst dich als Freelancer und insbesondere als Unternehmer viel mit Aufgaben beschäftigen, die notwendig sind, weil es dich und dein Unternehmen weiterbringt, aber dir weniger Freude bereiten. Als Coach habe ich häufig erlebt, dass sich Gründer allzu gerne mit Aufgaben beschäftigen, worin sie ihre Stärken haben. Als Gründer musst du dich aber mit allen Aufgaben beschäftigen, insbesondere mit den Unliebsamen. Aufgaben wie Buchhaltung, Administration, Marketing, Sales, Themenentwicklung etc.

Als Freelancer und Unternehmer bist du ein Jongleur, der viele Bälle in der Luft halten muss. Dabei gilt es stets einen kühlen Kopf und einen guten Überblick zu behalten. Eine hohe Stresstoleranz, Motivation und ein positives Mindset sind notwendig, um an deine Idee zu glauben. Zu einer steilen Karriere gehört zudem auch ein bisschen Risiko und Wagemut hinzu.

Management Consultant, Bankingexperte @ schnekenbühl consulting