Die Existenzgründung ist ein wichtiger Schritt in die berufliche Selbständigkeit. Sie bringt viele Vorteile, aber auch neue Herausforderungen, mit denen die Gründer umzugehen lernen. Neben einer organisatorischen und terminlichen Planung ist eine realistische und möglichst genaue Budgetierung der springende Punkt. Das Marketing ist glücklicherweise ein Bereich, der auch mit schmalem Budget funktionieren kann, solange eine große Dosis an Kreativität und ein guter Plan vorhanden sind. Worauf kommt es an?

1. Ein gut durchdachter Businessplan 

Am Anfang jeder erfolgreichen Existenzgründung steht ein Businessplan. Er gilt als wichtiger Erfolgsbestimmungsfaktor und Wegweiser für eine unternehmerische Tätigkeit. Zudem verschafft der Businessplan einen guten Überblick über alle Unternehmensbereiche. Im Besonderen geht er auf die Geschäftsidee und strategische Ziele, Verkaufsangebot, interne Organisation und Kompetenzregelung, Marketing und Vertrieb, Markt und Wettbewerb sowie auf rechtliche Rahmenbedingungen und die Finanzierung ein.

2. Ein Konzept des Eigenmarketings 

Um als Freelancer im Zeitalter der Digitalisierung und Social Media erfolgreich durchzustarten, bedarf es eines gut konzipierten Eigenmarketings. Es handelt sich hierbei um die auf Langzeit angesetzte Strategie für eine bewusste Präsenz im digitalen und öffentlichen Raum. Das Hauptziel des Eigenmarketings ist es, besondere Stärken hervorzuheben und dadurch einen Expertenstatus in der eigenen Nische aufzubauen. Das Eigenmarketing erlaubt ebenfalls, den Bekanntheitsgrad der Personenmarke zu erhöhen.

3. Eine moderne Website und Blog 

Die Existenzgründung ist heute ohne eine ansprechende Website sowie einen thematischen Blog kaum vorstellbar. Während die Website als Visitenkarte für Freelancer fungiert, dient der Blog dazu, das Expertenwissen mit potenziellen und bestehenden Kunden zu teilen. Die Erstellung von Website und Blog muss nicht teuer sein. Aufgrund sich schnell ändernder Design-Trends empfehlen sich zu Beginn der unternehmerischen Tätigkeit günstigere, dennoch nutzerorientierte Weblösungen. Beispiele dafür sind WixSquarespaceJimdo oder WordPress. Alle genannten Lösungen funktionieren nach dem Baukasten-Prinzip und sind kostenfrei oder gegen schmalen Jahresbeitrag nutzbar. Neben der klassischen Website und dem Blog sind längst Videos und Podcasts State-of-the-Art. Je nach Zielgruppe auf LinkedIn, Twitter, YouTube, Instagram oder Facebook.

4. Budgetplanung für die Ausgaben 

Eine möglichst genaue Budgetplanung ist das A und O für Freelancer. Sie beugt finanzielle Engpässe vor und lässt einschätzen, ob sich eine unternehmerische Tätigkeit überhaupt rentiert. In der Anfangsphase ist es wichtig, ressourcensparende Maßnahmen zu ergreifen, um die Zeit geringer Einnahmen zu überstehen. Ein sparsamer Umgang mit Geld schafft auch mehr Freiraum für notwendige Investitionen.

5. LinkedIn für guten Markenauftritt 

Mit über 600 Millionen Nutzern weltweit stellt LinkedIn ein starkes Medium für den Aufbau und die Pflege von Netzwerken dar. Das ist auch der Grund, weshalb Freelancer es im Rahmen von Content-Marketing so gern einsetzen. LinkedIn bietet die Möglichkeit an, Artikel zu verfassen sowie durch SlideShare Präsentationen und Infografiken zugänglich zu machen. Außerdem steht es den Nutzern frei, Empfehlungen zugunsten Kontakten zu schreiben und um diese zu bitten.

6. Search Engine Optimization (SEO)

Die Werbekampagnen in sozialen Netzwerken reichen allein nicht aus, um den Bekanntheitsgrad und Website Traffic zu steigern. Freelancer können zusätzlich das Potenzial der Suchmaschinen ausschöpfen, indem sie SEO-relevante Maßnahmen unternehmen. Erwähnenswert ist diesbezüglich die Unterscheidung zwischen Onpage-SEO und Offpage-SEO. Obwohl beide SEO-Formen an verschiedene Aspekte der Positionierung im Netz herangehen, haben sie ein gemeinsames Ziel: eine hohe Conversion-Rate.

7. Ein professionelles Networking unterstützt dich bei deiner Existenzgründung

Ein aktives Networking ist eine der wichtigsten Grundlagen für den beruflichen Erfolg. Je mehr Kontakte man knüpft, umso mehr Chancen dafür entstehen, neue Kunden und Partner vermittelt zu bekommen. Freelancer schöpfen das volle Potenzial aus Networking-Gelegenheiten aus, indem sie eine starke Personenmarke aufbauen und auf dem Laufenden in der Branche bleiben. Zudem ist der regelmäßige Austausch unter Freelancer sehr hilfreich, u.a. während der Teilnahme an Weiterbildungskursen, Fachkonferenzen und Stammtischtreffen für Gründer.

8. Umsatz durch Cross- und Upselling 

Oft spezialisieren sich Freelancer auf nur wenige Dienstleistungen oder Produkte, die in ihrem Fachgebiet liegen. Auf diese Weise können sie sich auf die Kerntätigkeit konzentrieren, indem sie den Kunden einen realen Mehrwert bieten. Um das eigene Verkaufsangebot zu erweitern und mehr Umsatz zu generieren, werden verschiedene Verkaufstaktiken eingesetzt. Zwei gute Beispiele liefern dafür Cross- und Upselling. Beim Upselling geht es darum, die Kunden davon zu überzeugen, ein hochwertigeres Produkt bzw. Dienstleistung zu kaufen, als sie eigentlich geplant hatten. Eine Beispiel für ein Cross-Selling könnte sein, Verkauf einer Analyse der bestehender Produkt- und Geschäftsprozesse. On-top könnte der Freelancer die Konzeption und die Umsetzungsbegleitung sowie das Training und Coaching der Mitarbeiter mit anbieten.

Fazit: 

Investiere deine Ressourcen in den Aufbau deiner eigenen Personenmarke und vernachlässige nicht dein persönliches Netzwerk abseits der sozialen Netzwerke. Liefere dem Kunden Mehrwerte, denn ein zufriedener Kunde ist das beste Marketing überhaupt!

Management Consultant, Bankingexperte @ schnekenbühl consulting