Gerade am Anfang der Karriere – besonders, wenn sie erfolgreich verläuft – kommt einem der Gedanke an die Altersversorgung unerheblich vor, teilweise sogar absurd. Wie sagte schon Eugène Sandow, der Erfinder des modernen Bodybuildings: „Ich darf nicht alt werden, das schadet meinem Image.“ Allerdings ist das weniger eine Erkenntnis als eine Wunschvorstellung. Alt werden wir alle einmal, und je eher wir uns Gedanken über die finanzielle Vorsorge für diese Zeit machen, desto besser geht es uns dann. Lies hier, was du heute schon für eine Zukunft ohne finanzielle Sorgen tun kannst.

Konsum ist nicht alles.

Man kann diese Strategie in eine Frage packen: Was nützt dir der schönste Ferrari 488 Pista, wenn du kein Geld für das Benzin hast? Zugegeben, das ist eine vereinfachte Sichtweise, aber sie weist auf einen verbreiteten strategischen Fehler vieler jungen Professionals hin, besonders, wenn die ersten Spitzeneinkommen ins Haus strömen.

Natürlich ist es eine phantastische Erfahrung, sich Dinge leisten zu können, von denen man früher nur träumen konnte. Aber eines solltest du in dieser Situation nicht aus den Augen verlieren: Wenn du dich jetzt nicht vernünftig und vorausschauend verhältst, kann es mit dem schönen Leben schneller vorbei sein als du das für möglich hältst.

Den Fehler bei dieser Lebensgestaltung erkennst du durch die Ableitung des zentralen Parkinsonschen Gesetzes: Arbeit wächst in dem Maße an, in dem Zeit zur Erledigung vorhanden ist. Auf das Konsumverhalten angewandt könnte man sagen: Ausgaben wachsen in dem Maße an, in dem Einkommen zur Verfügung steht. Diesem Effekt solltest du entgegenwirken, wenn du in späteren Jahren etwas von deinem Leben haben möchtest.

Wenn du dein gesamtes Einkommen für Konsum einsetzt, kannst du nichts für deine Vermögensbildung tun, weder jetzt noch später. Das muss nicht heißen, dass du ab sofort wie ein Mönch leben sollst. Es geht darum, einen bestimmten Teil deines Einkommens zur Vermögensbildung einzusetzen – sprich: das Geld anlegen. Je höher der Anlageteil, desto schneller wird das Vermögen wachsen. Welches Verhältnis zwischen Konsum und Geldanlage für dich das richtige ist, kannst nur du selbst entscheiden. Wenn du dir nicht schlüssig bist, starte einfach mit 50 Prozent und beobachte, wie du damit zurecht kommst.

Wozu überhaupt Rücklagen?

Dass sich Rücklagen dazu eignen, für spätere Zeiten Vermögensbildung zu betreiben, hast du eben erfahren. Aber es gibt noch eine Reihe weiterer Gründe, an die man zunächst nicht denkt.

Da ist beispielsweise das Thema der Steuerrücklagen. Wer glaubt, durch die veranlagten Steuervorauszahlungen vor unliebsamen Überraschungen sicher zu sein, täuscht sich gewaltig. Die endgültige Steuerlast ergibt sich erst viel später – oft, wenn man nicht mehr damit rechnet. Nachträgliche Zahlungen können bei der Einkommensteuer, der Gewerbesteuer und der Umsatzsteuer entstehen. Die unvermutet auftauchenden Forderungen des Finanzamts können erhebliche wirtschaftliche Probleme hervorrufen, manchmal sogar den Crash auslösen.

Um solchen Überraschungen vorzubeugen, solltest du einen angemessenen Teil deines Einkommens für Steuernachzahlungen zurücklegen – lieber etwas mehr als zu wenig. Wenn nicht alles aus der Steuerrücklage benötigt wird, freust Du Dich umso mehr über die unvermutete Liquiditätsspritze.

Auch für Ausfälle durch Krankheit oder Unfall solltest Du eine Rücklage bilden, insbesondere, wenn du als Freelancer oder Selbständiger unterwegs bist. Ein soziales Netz, das dich auffängt, gibt es in diesem Fall nicht. Zwar deckt deine Krankenversicherung die Heilungskosten, doch was ist mit dem Einkommensausfall, der entsteht, wenn du nicht voll einsatzfähig bist?

Verwende einen Teil deines Einkommens auch für Versicherungen, denn es gibt eine Reihe von Risiken, die dich ruinieren können – nicht mehr und nicht weniger. Als Freelancer sind für dich auf diesem Gebiet insbesondere die Themen Berufsunfähigkeit, Beratungsschäden und Haftpflicht von Bedeutung. Hier solltest du dir durch eingehende Beratung schnellstens Klarheit verschaffen, beispielsweise beim Spezialisten für Berufshaftpflicht exali.de.

Der Fokus von Exali liegt auf neuen Berufen in den Bereichen Informationstechnologie (IT), Telekommunikation (TK), Werbung und Marketing (Media), Beratung (Consulting) und eCommerce. Natürlich gibt es neben Exali unzählige andere Versicherungsunternehmen, über die du dich auch absichern kannst.

Geld anlegen gut und schön – aber wie?

Es gibt eine Reihe sinnvoller Anlagestrategien, die zu einer stabilen Vermögensbildung führen – von der Rürup-Rente, die erheblich besser ist als ihr Ruf, über klassische Kapitalanlagen bis hin zu fondsgebundenen Anlageformen. Welches Modell zu dir und deiner Lebensgestaltung passt, kannst nur du selbst entscheiden. Mehr dazu in den Netzwerken unter #passiveseinkommen.

Bei deinen Überlegungen sollte dir allerdings klar sein, was die Ziele einer sinnvollen Anlagestrategie sind. Im Grunde läuft alles auf die Rendite hinaus, bei den üblichen Anlagen also die Zinsen, die an dich ausgezahlt werden. Im Idealfall erfüllen die Zinszahlungen drei Aufgaben:

  • Ausgleich der Inflation
  • Kapitalbildung zur Reinvestition in neue Anlagen und
  • Bestreiten des Lebensunterhalts (bei genügend großem Anlagevermögen).

Fazit:

Damit wird deutlich, was vorhin bereits anklang: Je höher der Einkommensteil, der für die Geldanlage zum Einsatz kommt, desto größer ist der Wohlstand in der Zukunft. Vielleicht genügt ja erst einmal ein 5er BMW. Für den Ferrari 488 Pista ist später noch Zeit genug. ;-)

Management Consultant, Bankingexperte @ schnekenbühl consulting