Die Prozessmodellierung ist ein wichtiger Aspekt der Geschäftsprozessoptimierung und bezieht sich auf die Darstellung von Geschäftsprozessen durch die Verwendung von grafischen Modellierungssprachen. Es gibt verschiedene Methoden der Prozessmodellierung, aber alle haben das Ziel, komplexe Geschäftsprozesse in einfacher und verständlicher Form darzustellen, um Prozessverbesserungen zu ermöglichen.
Obwohl viele Methoden der Prozessmodellierung ähnliche Ziele verfolgen, gibt es wesentliche Unterschiede zwischen ihnen. Einige Methoden konzentrieren sich auf Ereignisse und Funktionen, während andere Aktivitäten, Gateways und Datenobjekte modellieren. Einige Methoden sind sehr formalisiert und erfordern eine gründliche Analyse, bevor sie erstellt werden können, während andere weniger formalisiert und flexibler sind.
In diesem Artikel werden wir einen Vergleich zwischen EPK und BPMN 2.0 vornehmen und die Vor- und Nachteile beider Methoden betrachten, um Ihnen bei der Auswahl der richtigen Methode für Ihre Geschäftsprozesse zu helfen.
1. Was sind die wesentlichen Unterschiede beider Methoden?
Modellierungssprache
EPK (Ereignisgesteuerte Prozesskette) ist eine graphische Modellierungssprache, die sich auf Ereignisse und Funktionen konzentriert. BPMN 2.0 (Business Process Model and Notation) ist eine umfangreichere Sprache, die neben Ereignissen und Funktionen auch Aktivitäten, Gateways und Datenobjekte modelliert.
Prozessdarstellung
EPKs werden in der Regel als abstrakte Modelle dargestellt, die sich auf die wichtigsten Ereignisse und Funktionen konzentrieren. BPMN 2.0-Modelle sind detaillierter und enthalten oft mehrere Prozessflüsse, Bedingungen und Entscheidungen.
Zielgruppe
EPKs sind hauptsächlich für Fachleute gedacht, die mit den Prozessen vertraut sind. BPMN 2.0-Modelle hingegen sollen auch von Personen verstanden werden, die nicht unbedingt tief in die betreffenden Prozesse involviert sind.
Anwendungsbereich
EPKs eignen sich besonders für Prozesse, die sehr komplex oder unstrukturiert sind. BPMN 2.0 ist ideal für die Modellierung von Standardprozessen, die sich wiederholen und systematisiert werden können.
Formalisierung
EPKs sind stark formalisiert und erfordern in der Regel eine gründliche Analyse, bevor sie erstellt werden können. BPMN 2.0 ist weniger formalisiert und erlaubt daher mehr Flexibilität bei der Prozessmodellierung.
2. Wann EPK und wann BPMN 2.0?
Die Wahl zwischen EPK und BPMN 2.0 hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Art des zu modellierenden Prozesses, der Zielgruppe und dem Zweck der Modellierung. Im Folgenden sind einige Szenarien aufgeführt, in denen eine der beiden Methoden bevorzugt werden könnte:
EPK eignet sich am besten für…
👉 Prozesse, die sehr komplex oder unstrukturiert sind.
👉 Die Dokumentation von technischen Prozessen oder Workflows in der Produktion.
👉 Fachleute, die mit den Prozessen vertraut sind und die Prozesse verstehen.
👉 Prozessoptimierung, um komplexe Zusammenhänge und Abhängigkeiten aufzudecken.
BPMN 2.0 ist besser geeignet für…
👉 Standardprozesse, die sich wiederholen und systematisiert werden können.
👉 Die Modellierung von Geschäftsprozessen, um auch Personen außerhalb des Fachbereichs zu erreichen.
👉 Modellierung von Prozessen, die von verschiedenen Abteilungen oder Systemen durchgeführt werden.
👉 Die Integration von Prozessmodellierung in IT-Systeme, da BPMN 2.0 spezielle Konzepte zur Integration in IT-Systeme bietet.
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Fazit
Beide Methoden haben ihre eigenen Vorteile und Einschränkungen und können je nach Anforderungen und Zielen des Unternehmens verwendet werden. In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, beide Methoden zu kombinieren, um ein umfassenderes Verständnis der Prozesse und ihrer Abhängigkeiten zu erlangen.
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